Über den Autor

Sogand Schäfer

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistraße 52
20246 Hamburg
Germany
+49 (0) 40 7410 - 53254
sog.schaefer@uke.de
http://www.uke.de

Vita

Akademischer Werdegang

  • 2016 Abitur
  • seit 2016  Studium der Humanmedizin, Universität Hamburg, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf 
  • seit 2019 Promotion, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • seit 2020 Wissenschaftliche Hilfskraft in der Sektion für „Regenerative orofaziale Medizin", Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Famulaturen & Berufserfahrung 

  • 2015 Klinik für Mund-, Kiefer-,Gesichtschirurgie und plastische Operationen – Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel
  • 2018 Schulter-Zentrum, Orthopädische Privatpraxis, Hamburg
  • 2018-2019 Epidemiologisches Studienzentrum, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • 2019 Praxis für Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde (Dr. medEckart Knoche)
  • 2019 Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • 2020 Boston Childrens Hospital, Department of Plastic and Oral Surgery, Harvard Medical School, Boston, MA                                             

 

 

Co-Autoren

Dr.-Ing. Alexander Kopp, Dr.-Ing. Marius Köpf, Dr. rer. medic. Ulrike Peters, Imke Fiedler (M.Sc.), Eric Bibiza (M.Sc.), Univ.-Prof. Dr. Dr. Thomas Beikler, Saba Paiwand, Univ.-Prof. Dr. Dr. Martin Gosau, Univ.-Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets

Ein neuer Weg in der Periimplantitis Therapie? Antibakteriell beschichtete Implantate

Thema

Mit einer Prävalanz von mehr als 20% stellt die Periimplantitis (Derks et al. 2014) neben Faktoren, die die mechanische Stabilität und Osseointegration eines Implantats beeinflussen, einen Hauptrisikofaktor für das Implantatüberleben dar. Mit dem Fokus einer zielgerichteten präventiven Implantattherapie bedarf die große Auswahl an Implantatmaterialien einer Erweiterung an antibakteriellen Eigenschaften.

Material und Methoden

Fünfzehn Titanprobekörper wurden mittels elektrolytischer Plasmaoxidation (PEO) an der Oberfläche modifiziert. Anschließend wurden je fünf mit Zinkionen- oder Silberionen- beladen („Titan-Zink“, „Titan-Silber“) und fünf Proben dienten als Referenz („Titan-PEO“) (Meotec GmbH, Aachen, Deutschland). Auf die Probekörper wurden über Nacht o/n künstlicher Speichel gegeben, um die Oberflächen mit einem künstlichen Pellikel (a-Amylase 1mg/ml, Muzin 0,85mg/ml, BSA 0,4mg/ml)  zu benetzen, danach wurden die Probekörper kurz in PBS gewaschen und für den weiteren Versuch bereitgestellt. Für einen Zeitraum von 48 Stunden wurden die Probekörper in 6-well-Platten inkubiert mit einem Mischkulturmedium bestehend aus den anaeroben Bakterienstämmen Streptococcus mutans(DSM 20523), Actinomyces naeslundii(DSM 17233), Fusobacterium nucleatum(DSM15643) und Porphyromonas gingivalis(DSM 20709), die ein typisches Abbild der Mundflora darstellen. Der bakterielle Biofilm auf den Testproben wurde mit Tolidinblau gefärbt und anschließend im Rasterelektronenmikroskop (REM) veranschaulicht (Abb. 1 & 2). Im Anschluss wurde die Lebendbakterienzahl durch eine CFU Analyse und die Gesamtbakterienzahl durch qRT-PCR mit ubiquitären 16S-rRNA Primern ermittelt. Durch den Einsatz von spezifischen Primern wurden zudem dominierende Kolonien ermittelt.

Ergebnisse

Die mit Zink und Silber beschichteten Titanprobekörper wiesen eine signifikant geringere Lebendbakterienzahl auf im Vergleich zu den Titanproben (p<0,001) (Abb. 3). Bezüglich der Gesamtbakterienzahl konnte eine erhöhte Amplifikation an bakterieller DNA im qRT-PCR für die Zink- und Silberproben festgestellt werden (Abb.4). Dominierende Bakterienkolonien waren für alle Testproben Porphyromonas gingivalis. Für Titan-Zinkproben gab es eine zusätzliche Besiedlung mit Actinomyces naeslundii.

Bildergalerie (4)

Literatur:

1. Derks J, Tomasi C. Peri-implant health and disease. A systematic review of current epidemiology. J Clin Periodontol. 2015 Apr;42 Suppl 16:S158-71. doi: 10.1111/jcpe.12334. PMID: 25495683.

2. Qian Y, Zhou X, Zhang F, Diekwisch TGH, Luan X, Yang J. Triple PLGA/PCL Scaffold Modification Including Silver Impregnation, Collagen Coating, and Electrospinning Significantly Improve Biocompatibility, Antimicrobial, and Osteogenic Properties for Orofacial Tissue Regeneration. ACS Appl Mater Interfaces. 2019 Oct 16;11(41):37381-37396. doi: 10.1021/acsami.9b07053. Epub 2019 Oct 7. PMID: 31517483; PMCID: PMC7220812.

3. Reshma VG, Syama S, Sruthi S, Reshma SC, Remya NS, Mohanan PV. Engineered Nanoparticles with Antimicrobial Property. Curr Drug Metab. 2017;18(11):1040-1054. doi: 10.2174/1389200218666170925122201. PMID: 28952436.

Zusammenfassung:

Zink-und Silberionen verringern die bakterielle Vitalität und bieten somit einen Ansatz für die antibakterielle Beschichtung von Titan-basierten Implantaten. Die Funktionalisierung des Titans verändert jedoch auch dessen Oberflächenbeschaffenheit, sodass eine Diskrepanz zwischen Lebend-und Gesamtbakterienzahl entsteht (s. Ergebnisse). Jene Effekte sollten in erweiterten In-vivo Versuchen näher untersucht werden.