Über den Autor
Co-Autoren
Dr. med. dent. Peter Gehrke, Dr. rer. medic. Ulrike Peters, Univ.-Prof. Dr. Dr. Thomas Beikler, Dr. rer. nat. Philip Hartjen, Eric Bibiza (M.Sc.), Carsten Fischer, Prof. Dr. rer. nat. Jürgen Geis-Gerstorfer, Univ.-Prof. Dr. Dr. Martin Gosau, Univ.-Prof. Dr. Dr. Ralf Smeets
Kronenrandpassung und Bakterientranslokation an konometrischen Verbindungen für festsitzende implantatgetragene Restaurationen - eine in vitro-Untersuchung
Thema
Die als Goldstandard praktizierte Zementierung von implantatgetragenen Einzelzahnkronen bietet einen Nährboden für die bakterielle Kolonisation. Eine Alternative zur Zementierung oder Verschraubung bieten konometrische Retentionen, die allein auf Friktion zwischen Krone und Abutment beruhen. Der mechanische Erfolg dieser Cone-in-Cone-Verbindung wird von klinischen Studien unterstützt. Das Vorhandensein eines Mikro-Spalts mit möglicher bakterieller Besiedlung wurde untersucht.
Material & Methoden:
Zehn konometrische Abutments (ACURIS, A0, GH 3mm) wurden in entsprechende Implantate (Xive, D 3.8/ L 13 mm), (Dentsply Sirona Implants, Mölndal, Schweden) eingeschraubt (Abb.1A-D).
In einem zweiteiligen Versuchsaufbau wurden bakterieller Ein- und Austritt des Implantatsystems untersucht. Die eingesetzte Bakterienmischkultur umfasste Streptococcus mutans, Actinomyces naeslundii, Fusobacterium nucleatum, Porphyromonas gingivalis. Alle Versuche fanden unter vorheriger Autoklavsterilisation der Implantate und in angemessen Kultivierungsbedingungen der Anaerobierbank statt. Zur Bestimmung der Lebendkeimzahl wurde die Colony Forming Unit (CFU) analysiert. Die Gesamtkeimzahl wurde anhand spezifischer qRT-PCR quantifiziert.
Des Weiteren wurde das Vorhandensein eines möglichen Mikro-Spalts an der konometrischen Verbindung im Rasterelektronenmikroskop (REM) untersucht.
Ergebnisse
Im Beobachtungszeitraum von einer Woche konnte auf den Blutagarplatten der Implantatproben keine Koloniebildung beobachtet werden. Die Agarplatte der Positivkontrolle zeigte dagegen eine deutliche Besiedlung, Trübung und Hämolyse (Abb.2A&B).
Bakterienaustritt
Die PCR quantifizierte mit ubiquitären 16S-rRNA Primern 0.53x10-5μg/ml DNA für alle Implantatproben (Abb. 3). Als Ursache hierfür identifizierte die Sequenzierung eine DNA-Spur, die zur menschlichen Hautflora gehört (Acinetobacter schindleri). Die PCR mit den 4 spezifischen Primerpaaren der angeimpften Spezies zeigte keine Amplifikation. Da die Implantate ausschließlich mit diesen inkubiert wurden, kann eine Bakterienwanderung aus der ACURIS-Verbindung ausgeschlossen werden. Im Vergleich dazu zeigte die Positivkontrolle eine Menge von 2,65 μg/ml DNA (p<0,001).
Bakterieneintritt
Die spezifische qRT-PCR Quantifizierung entsprach auch hier der Negativkontrolle.
Rasterelektronenmikroskopie
Darüber hinaus konnte im Rasterelektronenmikroskop kein Mikro-Spalt der konometrischen ACURIS Verbindung gefunden werden (Abb.4).
Bildergalerie (5)
Literatur:
1. Degidi M, Nardi D, Gianluca S, Piattelli A The Conometric Concept: A 5-Year Follow-up of Fixed Partial Monolithic Zirconia Restorations Supported by Cone-in-Cone Abutments. Int J Periodontics Restorative Dent 2018;38(3):363-71.
2. Degidi M, Nardi D, Sighinolfi G, Piattelli A. The Conometric Concept: Definitive Fixed Lithium Disilicate Restorations Supported by Conical Abutments. J Prosthodont 2018;27(7):605-10.
Zusammenfassung:
Das konometrische Verbindungskonzept von Acuris lässt keine bakterielle Translokation ("Bacterial Leakage") zu und zeigte im REM keinen Mikro-Spalt. Der Zementspalt zwischen monolithischer Keramikkrone und TiN-Kappe war im klinisch akzeptablen Rahmen.